8.1. Den S3-Storage verstehen¶
Mit Acronis Cyber Infrastructure können Sie Cluster-basierten Speicherplatz als Objekt-Storage nach dem S3-Standard exportieren und so für Ihren Kunden bereitstellen.
Acronis Cyber Infrastructure ist als API nach dem Amazon S3-Standard implementiert, da dies eine der gängigsten Objekt-Storage-APIs auf dem Markt ist. Endanwender können daher mit Acronis Cyber Infrastructure genauso arbeiten, als würde es sich um Amazon S3 handeln. Sie können die üblichen Applikationen für S3 verwenden und nach einer Datenmigration von Amazon S3 zu Acronis Cyber Infrastructure wie gewohnt mit diesen weiterarbeiten.
Ein Objekt-Storage basiert auf einer Storage-Architektur, die es ermöglicht, Daten als Objekte (wie in einem Schlüssel-Werte-Storage) zu verwalten – und damit anders als Dateien in Dateisystemen oder Blöcke in einem Block-Storage. Von den Daten abgesehen, verfügt jedes Objekt über Metadaten, die es beschreiben, sowie eine eindeutige Kennung (eine ID), die es ermöglicht, das Objekt im Storage zu finden. Ein Objekt-Storage ist für die Speicherung von Milliarden Objekten optimiert und wird insbesondere als Applikations- und Backup-Storage, zum Hosting statischer Webinhalte, für Online Storage Services und Big Data verwendet. Ein Objekt-Storage eignet sich für all diese Anwendungen, weil er eine Kombination aus sehr hoher Skalierbarkeit, Datenverfügbarkeit und Konsistenz bietet.
Ein Objekt-Storage unterscheidet sich von anderen Storage-Typen im Wesentlichen darin, dass keine Teile eines Objekts geändert werden können. Wenn ein Objekt also geändert, wird stattdessen eine neue Version des Objekts erstellt. Dieser Ansatz ist äußerst wichtig, um eine hohe Datenverfügbarkeit und Datenkonsistenz aufrechtzuerhalten. Erstens wird durch die Änderung eines Objekts als Ganzes das Problem von Konflikten eliminiert. Folglich wird das Objekt mit dem neuesten Zeitstempel einfach immer als die aktuelle Version betrachtet. Objekte sind daher immer konsistent, d.h., ihr Zustand ist relevant und passend.
Ein weiteres Merkmal eines Objekt-Storage ist letztendliche Konsistenz. Letztendliche Konsistenz gewährleistet, dass Lesezugriffe nicht sofort einen neuen Zustand zurückmelden, wenn zuvor ein Schreibzugriff durchgeführt wurde. Vielmehr können Lesezugriffe solange den alte Zustand wahrnehmen, bis der Schreibzugriff auf alle relevanten Replikate (Kopien) übertragen wurde. Dies ist sehr wichtig für die Storage-Verfügbarkeit, weil geografisch weit entfernte Datacenter möglicherweise keine synchronen Datenaktualisierungen durchführen können (z.B. aufgrund von Netzwerkproblemen). Und auch das Update selbst kann langsam sein, weil das Warten auf Bestätigungen von allen Datenreplikaten über längere Distanzen Hunderte von Millisekunden dauern kann. Letztendliche Konsistenz hilft also, Kommunikationslatenzen bei Schreibvorgängen zu verbergen – jedoch auf Kosten eines möglicherweise alten Zustands, der zwischenzeitlich bei Lesezugriffen übermittelt wird. Viele Anwendungsfälle können das jedoch leicht tolerieren.