5.3. Speicherplatz über NFS exportieren

Mit Acronis Cyber Infrastructure können Sie Knoten in einem hochverfügbaren NFS-Cluster organisieren, in welchem Sie dann NFS-Freigaben erstellen können. Eine NFS-Freigabe ist ein Zugriffspunkt für ein Volume, der eine IP-Adresse oder ein DNS-Name zugewiesen werden kann. Dem Volume kann wiederum ein Redundanzschema, eine Storage-Ebene und eine Fehlerdomäne zugewiesen werden. Sie können in jeder Freigabe mehrere NFS-Exporte erstellen, bei denen es sich um tatsächlich exportierte Verzeichnisse für Benutzerdaten handelt. Jeder Export hat (neben anderen Eigenschaften) einen Pfad, der – in Kombination mit der IP-Adresse der Freigabe – den Export im Netzwerk eindeutig identifiziert und es Ihnen ermöglicht, den Export mithilfe der üblichen Standard-Tools zu mounten.

Auf der technischen Seite basieren NFS-Volumes auf einem Objekt-Storage. Der Objekt-Storage sorgt nicht nur für Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit, sondern beseitigt auch Limitierungen in Bezug auf die Dateianzahl und die Datenmenge, die Sie im NFS-Cluster aufbewahren können. Jede Freigabe eignet sich perfekt, um Milliarden von Dateien jeder Größe zu speichern. Eine solche Skalierbarkeit bedingt jedoch einen gewissen I/O-Overhead, der bei Dateigrößenänderungen und erneuten Schreiboperationen (Rewrites) anfällt. Aus diesem Grund ist ein NFS-Cluster ein perfekter Storage für Cold Data und Warm Data. Er wird jedoch nicht für Hot Data, als High-Performance-Storage oder für häufig umgeschriebene Daten (wie ausgeführte virtuelle Maschinen) empfohlen. Um Acronis Cyber Infrastructure beispielweise in Lösungen von VMware zu integrieren, verwenden Sie daher am besten iSCSI, weil Sie damit eine bessere Performance als mit NFS erzielen.

5.3.1. Einen NFS-Cluster erstellen

  1. Klicken Sie im linken Menü auf STORAGE-SERVICES –> NFS.
  2. Wählen Sie einen oder mehrere Knoten aus und klicken Sie im rechten Menü auf NFS-Cluster erstellen. Für das Evaluierungsszenario empfehlen wir, drei Knoten auszuwählen.
  3. Klicken Sie auf ERSTELLEN.

Nachdem Sie den NFS-Cluster erstellt haben, können Sie damit fortfahren, NFS-Freigaben zu erstellen.

5.3.2. NFS-Freigaben erstellen

  1. Klicken Sie in der Anzeige STORAGE-SERVICES –> NFS –> FREIGABEN auf NFS-FREIGABE HINZUFÜGEN.
  2. Spezifizieren Sie im Fensterbereich NFS-Freigabe hinzufügen einen Namen (z.B. share1) und eine eindeutige sowie auflösbare statische IP-Adresse aus dem öffentlichen Netz.
  3. Spezifizieren Sie bei Freigabegröße die Größe. Für Benutzer, die auf Exporte zugreifen, äußert sich dieser Wert als die Größe des Dateisystems.
  4. Wählen Sie die gewünschte Storage-Ebene, Fehlerdomäne und den Datenredundanztyp aus. Klicken Sie auf FERTIG.

Nach Erstellung der Freigabe können Sie damit fortfahren, NFS-Exporte zu erstellen.

5.3.3. NFS-Exporte erstellen und mounten

  1. Klicken Sie in der Anzeige STORAGE-SERVICES –> NFS –> FREIGABEN auf die Nummer in der Spalte Exporte in der Zeile der gewünschten Freigabe. Daraufhin wird die Freigabe-Anzeige geöffnet.

  2. Klicken Sie in der Freigabe-Anzeige auf EXPORT HINZUFÜGEN, spezifizieren Sie root als den Exportnamen sowie / als den Pfad und wählen Sie dann Lesen und schreiben als Zugriffsmodus. Dadurch wird ein Verzeichnis mit einem Standardpfad erstellt, der den Export-Speicherort innerhalb der Freigabe bestimmt und (neben der IP-Adresse der Freigabe) verwendet wird, um den Export zu mounten. Der Root-Export wird in der Exportliste angezeigt.

  3. Nachdem der Root-Export erstellt wurde, können Sie diesen unter Linux oder macOS mounten (wie in der Storage-Benutzeranleitung beschrieben). Für unser Evaluierungsszenario können Sie den Export unter Linux mit folgenden Befehlen mounten:

    # mkdir /mnt/nfs
    # mount -t nfs -o vers=4.0 <share_IP>:/<share_name>/ /mnt/nfs
    

    wobei:

    • -o vers=4.0 die zu verwendende NFS-Version ist.
    • <share_IP> ist die IP-Adresse der Freigabe. Sie können auch den Host-Namen der Freigabe verwenden.
    • /<share_name>/ ist der Root-Export-Pfad wie share1.
    • /mnt/nfs ein vorhandenes lokales Verzeichnis ist, an das der Export gemountet werden soll.

Um den gemounteten Storage zu überprüfen, können Sie den Befehl df -h verwenden.