Laufwerksanforderungen
Zusätzliche Anforderungen für die Services sind in den Abschnitten 'Anforderungen für den Backup Storage' und 'Anforderungen für den Compute-Cluster' beschrieben.
Laufwerkstypen und -rollen
- Die Verwendung von SATA-Festplatten (HDDs) mit einer SSD zum Caching ist kostengünstiger, als nur SAS-HDDs (also ohne eine solche SSD) zu verwenden.
- Die Verwendung von NVMe- oder SAS-SSDs als Schreib-Cache verbessert die Performance von wahlfreien I/O-Operationen (Random IOPS) und wird für alle Workloads mit häufigen wahlfreien Zugriffen (wie z.B. bei iSCSI-Volumes) empfohlen. SATA-Laufwerke eignen sich dagegen am besten für reine SSD-Konfigurationen, nicht aber für den Schreib-Cache.
- Die Ausführung der Metadaten-Services auf SSDs verbessert die Cluster-Performance. Um die Investitionskosten weiter zu senken, können dieselben SSDs auch für Schreib-Caches verwendet werden.
- Der Einsatz von SMR-Festplatten (Shingled Magnetic Recording) ist nur für Storage-Zwecke möglich und auch nur dann, wenn der Knoten zudem über ein SSD-Laufwerk als Cache verfügt.
- Wenn es hauptsächlich um Kapazität geht und Sie Daten speichern müssen, die selten abgerufenen werden, können Sie SATA- statt SAS-Laufwerke wählen. Wenn Performance der wichtigste Faktor ist, sollten Sie NVMe- oder SAS- statt SATA-Laufwerke bevorzugen.
- Die physische Sektorgröße der Laufwerke (ob 512 Byte oder 4K) ist unwichtig und hat keinen Einfluss auf die Performance.
- Die maximal unterstützte physische Partitionsgröße beträgt 254 TiB.
Kapazität (Größe) des Laufwerks
- Das Systemlaufwerk muss über mindestens 100 GB Speicherplatz verfügen.
- Es ist möglich, unterschiedlich große Festplattenlaufwerke im selben Cluster zu verwenden. Sie sollten jedoch beachten, dass kleinere Laufwerke bei gleichen IOPS-Werten eine höhere Performance pro Terabyte an Daten bieten als größere Laufwerke. Es wird empfohlen, Laufwerke mit den gleichen IOPS-Werten pro Terabyte auf derselben Storage-Ebene zu gruppieren.
- Die Kapazität von HDDs und SSDs wird mit dezimalen (und nicht binären) Präfixen bemessen bzw. spezifiziert. Daher steht die Angabe „TB“ bei Laufwerksspezifikationen normalerweise für „Terabyte“. Das Betriebssystem zeigt die Laufwerkskapazität jedoch mit binären Präfixen an. Hier steht „TB“ für „Tebibyte“ – was eine deutlich größere Zahl ergibt. Infolgedessen kann ein Laufwerk in einem Betriebssystem eine geringere Kapazität aufweisen, als die ursprünglich vom Hersteller angegebene/beworbene. Ein Laufwerk, das laut Hersteller-Spezifikation beispielsweise 6 TB hat, verfügt in Acronis Cyber Infrastructure über einen tatsächlichen Speicherplatz von 5,45 TB. 5% des Speicherplatzes werden als Notfallbedarf reserviert. Wenn Sie also ein 6-TB-Laufwerk zu einem Cluster hinzufügen, sollte sich der verfügbare physische Speicherplatz um etwa 5,2 TB erhöhen.
- Die Performance von SSD-Laufwerken kann von ihrer jeweiligen Größe abhängen. Laufwerke mit geringerer Kapazität (100 bis 400 GB) können deutlich langsamer (manchmal bis zu zehnmal) sein als solche mit höherer Kapazität (1,9 bis 3,8 TB). Bevor Sie Hardware kaufen, sollten Sie die jeweiligen Laufwerksspezifikationen bezüglich Performance und Belastbarkeit studieren.
- Thin Provisioning ist immer für alle Daten aktiviert und kann nicht anders konfiguriert werden.
Consumer-SSD-Laufwerke
- Consumer-SSD-Laufwerke können nur eine sehr geringe Anzahl von Schreibvorgängen aushalten. SSD-Laufwerke, die für Storage-Cluster ausgelegt sind, müssen eine Mindestbelastbarkeit von 1 DWPD (Drive Writes Per Day) haben, 10 DWPD werden empfohlen. Je höher diese Belastbarkeit, desto seltener müssen SSDs ausgetauscht werden, was die Gesamtkostenbilanz verbessert.
- Consumer-SSD-Laufwerke haben üblicherweise eine instabilere Performance und sind nicht geeignet, anhaltenden Enterprise-Workloads standzuhalten. Achten Sie daher bei der Auswahl von SSDs darauf, anhaltende Lasttests durchzuführen.
- Viele Consumer-SSD-Laufwerke können „Disk-Flushes“ (Cache-Leerungen) übersehen und dem Betriebssystem fälschlicherweise mitteilen, dass Daten geschrieben wurden, während dies tatsächlich nicht der Fall war. Beispiele für solche Laufwerke sind OCZ Vertex 3, Intel 520, Intel X25-E und Intel X-25-M G2. Diese Laufwerke sind bekannt dafür, unsicher bei sogenannten Daten-Commit-Vorgängen zu sein. Sie sollten nicht mit Datenbanken verwendet werden und können bei einem Stromausfall leicht das Dateisystem beschädigen. Es wird empfohlen, Enterprise-SSD-Laufwerke mit Stromausfallschutz zu verwenden (wie im Abschnitt 'Daten vor einem Stromausfall absichern' beschrieben).
RAID- und HBA-Controller
- Erstellen Sie mithilfe von RAID- oder HBA-Controllern Hardware- oder Software-RAID1-Volumes für die Systemlaufwerke, um deren hohe Performance und Verfügbarkeit zu gewährleisten.
- Sie können HBA-Controller verwenden, weil diese leichter verwaltbar und kostengünstiger als RAID-Controller sind.
- Deaktivieren Sie alle RAID-Controller-Caches für SSD-Laufwerke. Moderne SSDs haben eine so gute Performance, dass diese durch den Schreib-/Lese-Cache eines RAID-Controllers eher gesenkt wird. Es wird empfohlen, das Caching für SSD-Laufwerke auszuschalten und nur für HDDs aktiviert zu lassen.
- Wenn Sie RAID-Controller verwenden, erstellen Sie keine RAID-Volumes aus HDDs, die für die Nutzung als Storage gedacht sind. Jede Storage-HDD muss von Acronis Cyber Infrastructure als separates Gerät erkannt werden.
- Wenn Sie RAID-Controller mit Cache-Funktionalität verwenden, statten Sie diese mit Notstromakkus (BBUs, Backup Battery Units) aus, um Cache-bedingte Datenverluste bei Stromausfällen zu verhindern.