4.5. Images verwalten

Acronis Cyber Infrastructure ermöglicht Ihnen, ISO-Images und Vorlagen hochzuladen, die zum Erstellen von VM-Volumes verwendet werden können. Ein ISO-Image ist eine typische Betriebssystem-Distribution, die auf dem Laufwerk installiert werden muss. Demgegenüber ist eine Vorlage ein einsatzbereites Volume im QCOW2-Format mit einem installierten Betriebssystem sowie Applikationen und einer festgelegten Mindestgröße. Viele Betriebssystem-Hersteller bieten unter der Bezeichnung „Cloud-Images“ Vorlagen ihrer Betriebssysteme an. Eine Liste mit Gastbetriebssystemen, die in virtuellen Maschinen unterstützt werden, finden Sie unter Unterstützte Gastbetriebssysteme.

Bemerkung

Bilder werden gemäß der Storage-Richtlinie ‚Standard‘ (auch Englisch ‚default‘ genannt) gespeichert.

4.5.1. Images hochladen, bearbeiten und entfernen

Gehen Sie folgendermaßen vor, um ein Image hinzuzufügen:

  1. Klicken Sie in der Anzeige COMPUTE > Virtual machines > IMAGES tab auf Image hinzufügen.

  2. Führen Sie im Fenster Image hinzufügen folgende Schritte aus:

    1. Klicken Sie auf Durchsuchen und wählen Sie eine Vorlage oder ISO-Datei aus.

    2. Spezifizieren Sie einen Image-Namen, der im Admin-Panel angezeigt werden soll.

    3. Wählen Sie im Listenfeld einen passenden Betriebssystemtyp aus.

      Wichtig

      Der Betriebssystemtyp beeinflusst VM-Parameter wie die Hypervisor-Einstellungen. VMs, die aus einem Image mit einem falschen Betriebssystemtyp erstellt wurden, funktionieren möglicherweise nicht richtig (können beispielsweise abstürzen).

    ../_images/stor_image78_ac.png
  3. Optional können Sie das Kontrollkästchen Für alle Projekte freigeben aktivieren. Wenn die Option deaktiviert ist, wird das Image nur im Projekt Admin der Domain Standard verfügbar sein.

  4. Klicken Sie auf Hinzufügen, um das Image hochzuladen.

Der Upload-Fortschritt wird im Admin-Panel angezeigt.

Wichtig

Während das Image hochgeladen wird, dürfen Sie die Seite nicht neu laden, weil der Prozess sonst fehlschlägt.

Wenn Sie ein Image bearbeiten wollen, müssen Sie es markieren und dann neben einem Parameter, den Sie ändern wollen, auf das Stiftsymbol klicken.

Wenn Sie ein Image entfernen wollen, müssen Sie neben diesem auf das Drei-Punkte-Symbol klicken und dann auf Löschen klicken.

4.5.2. Volumes aus Images erstellen

Sie können Volumes aus ISO-Images und Vorlagen (auch Templates genannt) erstellen. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Klicken Sie im Image-Fensterbereich auf Volume erstellen.

  2. Spezifizieren Sie im Fenster Volume erstellen den Namen, die Größe und eine Storage-Richtlinie für das Volume.

    ../_images/stor_image161_ac.png
  3. Klicken Sie auf Erstellen.

Das neue Volume wird auf dem COMPUTE > Storage > VOLUMES tab angezeigt.

4.5.3. ISO-Images in virtuellen Maschinen mounten

Bemerkung

Diese Funktion wird nur für virtuelle Linux-Maschinen unterstützt. Sie können ein ISO-Image jedoch mithilfe des Tools vinfra auch in einer Windows-VM mounten. Verwenden Sie die Einweisungen, die im Abschnitt ‚Installing Guest Tools in Existing VMs‘ beschrieben sind. Ersetzen Sie das Gast-Tools-Image in den Beispielen durch Ihr Image.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um ein ISO-Image in einer Linux-VM zu mounten:

  1. Erstellen Sie ein Volume aus dem ISO-Image (wie in Abschnitt ‚Volumes aus Images erstellen‘ beschrieben).
  2. Schließen Sie das resultierende Volume an die gewünschte VM an – wie unter ‚Volumes anschließen und trennen‘ beschrieben.

Das gemountete Laufwerk wird innerhalb der Linux-VM angezeigt.

4.5.4. Vorlagen vorbereiten

Um eine Verbindung zu einer virtuellen Maschine über SSH herstellen oder einige der anfänglichen Konfigurationstasks durchführen zu können, müssen Sie eine VM-Vorlage (oder ein Boot-Volume für Windows-VMs) vorbereiten, bevor Sie aus dieser eine VM erstellen können. Die Schritte, die Sie zur Vorbereitung der VM-Vorlage durchführen müssen, sind je nach Gastbetriebssystem unterschiedlich – und werden in den nachfolgenden Abschnitten beschrieben.

4.5.4.1. Linux-Vorlagen erstellen

Weil alle Linux-Gastsysteme den OpenSSH-Server standardmäßig vorinstalliert haben, müssen Sie nur sicherstellen, dass eine Linux-Vorlage das Paket ‚cloud-init‘ installiert hat.

Die einfachste Möglichkeit, eine Linux-Vorlage mit installiertem cloud-init zu erhalten, besteht darin, diese aus dem entsprechenden offiziellen Repository zu beziehen – oder eine Vorlage mit dem Tool Diskimage-Builder zu erstellen. (Weitere Informationen dazu finden Sie in diesem Abschnitt: Creating Linux Templates.)

4.5.4.2. Windows-Vorlagen erstellen

Bei Windows-Gästen ist weder ‚cloudbase-init‘ noch der OpenSSH-Server standardmäßig vorinstalliert. Sie müssen diese folgendermaßen manuell installieren und konfigurieren:

Bemerkung

Wenn Sie nur cloudbase-init konfigurieren müssen, überspringen Sie Schritt 4.

  1. Erstellen Sie eine VM aus einem Windows-Image (wie in Abschnitt ‚Virtuelle Maschinen erstellen‘ beschrieben).

  2. Melden Sie sich an der VM an und installieren Sie das Gastbetriebssystem über die integrierte VNC-Konsole.

  3. Erstellen Sie ein neues Administratorkonto, welches für SSH-Verbindungen verwendet werden soll, und melden Sie sich damit an.

  4. Installieren und konfigurieren Sie den OpenSSH-Server wie folgt:

    1. Führen Sie die Windows PowerShell mit administrativen Berechtigungen aus und legen Sie die Ausführungsrichtlinie auf ‚uneingeschränkt‘ fest, damit Skripte ausgeführt werden können:

      > Set-ExecutionPolicy Unrestricted
      
    2. Laden Sie den OpenSSH-Server herunter (beispielsweise aus dem GitHub-Repository), extrahieren Sie das Archiv in das Verzeichnis C:\Programme und installieren Sie dieses, indem Sie folgenden Befehl ausführen:

      > & 'C:\Program Files\OpenSSH-Win64\install-sshd.ps1'
      
    3. Starten Sie den sshd-Dienst und legen Sie den Starttyp des Dienstes auf ‚Automatisch‘ fest:

      > net start sshd
      > Set-Service sshd -StartupType Automatic
      
    4. Öffnen Sie den TCP-Port 22 für den OpenSSH-Dienst in der Windows-Firewall:

      • führen Sie unter Windows 8.1, Windows Server 2012 und neueren Versionen Folgendes aus:

        > New-NetFirewallRule -Protocol TCP -LocalPort 22 -Direction Inbound \
        -Action Allow -DisplayName OpenSSH
        
      • führen Sie unter Windows 7, Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2 Folgendes aus:

        > netsh advfirewall firewall add rule name=sshd dir=in action=allow \
        protocol=TCP localport=22
        
    5. Öffnen Sie die Datei C:\ProgramData\ssh\sshd_config:

      > notepad 'C:\ProgramData\ssh\sshd_config'
      

      Kommentieren Sie die folgenden Zeilen am Ende der Datei aus:

      #Match Group administrators
      #AuthorizedKeysFile __PROGRAMDATA__/ssh/administrators_authorized_keys
      

      Und speichern Sie die Änderungen.

    6. Erstellen Sie das Verzeichnis .ssh in C:\Benutzer\<Aktueller_Benutzer> und in diesem Verzeichnis die Datei authorized_keys:

      > cd C:\Users\<current_user>
      > mkdir .ssh
      > notepad .\.ssh\authorized_keys
      

      Entfernen Sie die Erweiterung .txt von der erstellten Datei:

      > move .\.ssh\authorized_keys.txt .\.ssh\authorized_keys
      
    7. Ändern Sie die Berechtigungen für die erstellte Datei folgendermaßen, um die Vererbung zu deaktivieren:

      > icacls .\.ssh\authorized_keys /inheritance:r
      
  5. Laden Sie cloudbase-init herunter (beispielsweise von der offiziellen Website), starten Sie die Installation und befolgen Sie die Bildschirmanweisungen:

    1. Geben Sie im Fenster Konfigurationsoptionen im Feld Benutzername den aktuellen Benutzernamen ein:

      Wichtig

      Das Kennwort des Benutzerkontos wird beim nächsten Start der VM zurückgesetzt. Sie können sich an diesem Konto mithilfe der Schlüssel-Authentifizierungsmethode anmelden oder ein neues Kennwort mit einem Anpassungsskript festlegen (siehe die Informationen im Abschnitt ‚Virtuelle Maschinen erstellen‘).

      ../_images/win_guests_ssh1.png
    2. Wenn die Installation fertiggestellt wurde, führen Sie nicht Sysprep aus, sondern klicken Sie auf Abschluss:

      ../_images/win_guests_ssh2.png
    3. Führen Sie die Windows PowerShell mit administrativen Berechtigungen aus und öffnen Sie die Datei C:\Programme\Cloudbase Solutions\Cloudbase-Init\conf\cloudbase-init.conf:

      > notepad 'C:\Program Files\Cloudbase Solutions\Cloudbase-Init\conf\cloudbase-init.conf'
      

      Fügen Sie metadata_services und plugins in zwei Zeilen ein:

      metadata_services=cloudbaseinit.metadata.services.configdrive.ConfigDriveService,\
      cloudbaseinit.metadata.services.httpservice.HttpService
      plugins=cloudbaseinit.plugins.common.mtu.MTUPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.windows.ntpclient.NTPClientPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.common.sethostname.SetHostNamePlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.windows.createuser.CreateUserPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.common.networkconfig.NetworkConfigPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.windows.licensing.WindowsLicensingPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.common.sshpublickeys.SetUserSSHPublicKeysPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.windows.extendvolumes.ExtendVolumesPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.common.setuserpassword.SetUserPasswordPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.common.userdata.UserDataPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.windows.winrmlistener.ConfigWinRMListenerPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.windows.winrmcertificateauth.ConfigWinRMCertificateAuthPlugin,\
      cloudbaseinit.plugins.common.localscripts.LocalScriptsPlugin
      

      Bemerkung

      Achten Sie darauf, alle Backslash-Zeichen in den oberen Zeilen zu entfernen.

      Und speichern Sie die Änderungen.

  6. Stoppen Sie die VM.

Nachdem die VM heruntergefahren wurde, können Sie entweder

  • diese löschen, um ihr Boot-Volume für die Erstellung neuer VMs verfügbar zu machen – oder
  • das Boot-Volume der VM zu einer Vorlage konvertieren (siehe Abschnitt ‚Images von Volumes erstellen‘).